Diavortrag mit 200 Jahren Verspätung

Alte Reiseberichte, alte Baedeker-Ausgaben, erste Stadtporträts für Leute mit Muße und Vermögen – wie wird das Brunnenviertel hier beschrieben? Unter dem Stichwort „Mit der Kutsche durchs Brunnenviertel“ lese ich gut eine Stunde aus alten Texten vor und werfe hilfreiche Bilder an die Wand. 200 Jahre alte Eindrücke von Reisenden durch das Gebiet nördlich des Rosenthaler Thores.

Die Lichtbild-Lesung findet am 12. Februar, um 16 Uhr, im Olof-Palme-Zentrum in der Demminer Straße 28 statt. Achtung: Kaffee und Kuchen gibt es vorab, also bereits ab 15 Uhr. Hierfür wird um eine Spende von 2 Euro gebeten.

Alte und neue Pläne für das Labyrinth der Großstadt

Vortrag und Geschichtscafé am 8. Mai um 13.30 Uhr im Olof-Palme-Zentrum.

Das Geschichtsprojekt Anno erzählt kehrt mit der ersten Präsenzveranstaltung nach der Coronapause ins Berliner Kulturleben zurück. Am 8. Mai hält Andrei Schnell um 13.30 Uhr im Olof-Palme-Zentrum in der Demminer Straße 28 einen Lichtbildvortrag. Die Gäste können eine Zeitreise durch die zurückliegenden Jahrhunderte machen und verlieren dabei in keiner Minute den Überblick. Denn alles dreht sich um Karten, Stadtpläne und Übersichten. Der Referent zeigt, wie das Brunnenviertel Stück für Stück bebaut wurde, zeigt über 100 Jahre alte Radfahrkarten, Polizeikarten, Droschkenkarten und Autokarten.

Das Format Geschichtscafé beinhaltet neben den klassischen Diavortrag einen ungezwungenen Austausch. Kuchen und Diskussion sind Teil des Cafés. In den zurückliegenden Jahren hat Anno erzählt bereits 15 Veranstaltungen dieser Art organisiert. Vor der Corona-Unterbrechung war in den Jahren 2018 und 2019 die Kombination aus Vortrag und Austausch bei den Teilnehmern beliebt. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 bot Anno erzählt Referentenvorträge mit Abstandsregeln und ohne Gespräche an. Umso mehr freuen sich die Veranstalter, dass Anno erzählt nun zu dem bewährten Format Geschichtscafé zurückkehren kann und wieder Stoff und Anlass für Gespräche in großer Runde und für in Unterhaltungen kleinerer Gruppen bieten kann.

Die Teilnahme an der Veranstaltung am 8. Mai ist kostenlos, es wird um eine Spende gebeten. Auch für Snacks und Getränke wird um eine angemessene Spende gebeten. Gemäß aktueller Berliner Corona-Basisverordnung verlangen die Organisatoren von den Gästen keine Maske und keinen Test- oder Impfnachweis.

Anno erzählt ist ein Geschichtsprojekt, das bis Dezember 2021 vom Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße gefördert wurde und nun ohne Förderung weiterarbeitet. Mehrmals pro Jahr werden Vorträge und Stadtführungen im Format Geschichtscafé veranstaltet. Die Themen der Veranstaltungen beleuchten die Geschichte der Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen (früher ausschließlich Brunnenviertel). Die Geschichtscafés stellen den Austausch der Gäste untereinander in den Mittelpunkt.

Das Geschichtsprojekt wird von Sulamith Sallmann und Andrei Schnell organisiert.

Erinnerung an Paul Grünberg

Gabriela El-Ghrajeb erzählt von Paul Albert Grünberg. Für ihn wurde vor kurzem in der Swinemünder Straße ein Stolperstein verlegt. Gabriela El-Ghrajeb ist seine Urgroßnichte und hat viel Zeit für die Erforschung ihrer Familie aufgewendet. Wir freuen uns, dass sie bereit ist, aus dem Leben ihres Urgroßonkels Paul Grünberg zu erzählen und etwas über ihre Nachforschungen zu sagen.

Das Café findet fernbildlich per Zoom statt. Den Link und Infos finden Sie unten. Wir kommen am Mittwoch, 1. Dezember, pünktlich um 19 Uhr zusammen. Einwählen können sich Teilnehmer ab 18.45 Uhr.

Wikipedia zählt für den Ortsteil 85 Stolpersteine, davon 18 im Brunnenviertel. Erinnert wird nicht ausschließlich an jüdische in KZs ermordete Mitbürger. Den ersten Ur-Stolperstein verlegte der Künstler Gunter Demnig 1992 zum 50. Jahrestag des Ausschwitz-Erlasses, der die Deportation der in Deutschland lebenden Roma vorsah. Der jüngst im Brunnenviertel in der Swinemünder Straße verlegte Stolperstein erinnert an Paul Grünberg. Er gehört zu einer kleinen und bislang wenig beachteten Gruppe von Verfolgten. Die Berufs- oder als Gewohnheitsverbrecher bezeichnete Gruppe ist erst in den 2010er Jahren von Dagmar Lieske in der Studie „Unbequeme Oper?‟ systematisch am Beispiel KZ Sachsenhausen untersucht worden.

Gabriela El-Ghrajeb wird beim Geschichtscafé davon erzählen, wie sie durch Zufall auf Paul Grünberg als Mitglied ihrer Familie stieß und wie sie in Archiven suchte. Sie berichtet, was trotz aller Bemühungen im Dunkeln bleibt und was sich mit Hilfe von Gedenkstätten und Archiven erfahren lässt.

Können Sie zufällig etwas zu Verwandten von Paul Albert Grünberg sagen? Zu Frau und Kindern? Gabriela El-Ghrajeb freut sich über Hinweise, die ihr bei ihren weiteren Erkundungen helfen.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Zoom-Meeting mit Gabriela El-Ghrajeb am Mittwoch, 1. Dezember, 19 Uhr.

Link: https://us06web.zoom.us/j/89423664998?pwd=L1AxZ25ZWlFmWVFaYUdZdHhBZEt1Zz09

Meeting-ID: 894 2366 4998

Kenncode: 235761

Veranstalter Brunnenviertel e.V. (Vielen Dank für die Übernahme der Zoomkosten!)
Teilnahme ist kostenlos.

Zoom ist eine bekannte Webseite, über die Videokonferenzen abgehalten werden können. Auf der Seite https://support.zoom.us/hc/de/articles/201362193-Teilnahme-an-einem-Meeting wird mit vielen Bildern und Filmchen erklärt, wie man sich einwählt, um teilnehmen zu können. Wir haben uns für Zoom entschieden, weil der Dienst weit verbreitet ist und damit die Chance, dass viele Leute das Programm kennen, hoch ist.