Erinnerung an Paul Grünberg

Gabriela El-Ghrajeb erzählt von Paul Albert Grünberg. Für ihn wurde vor kurzem in der Swinemünder Straße ein Stolperstein verlegt. Gabriela El-Ghrajeb ist seine Urgroßnichte und hat viel Zeit für die Erforschung ihrer Familie aufgewendet. Wir freuen uns, dass sie bereit ist, aus dem Leben ihres Urgroßonkels Paul Grünberg zu erzählen und etwas über ihre Nachforschungen zu sagen.

Das Café findet fernbildlich per Zoom statt. Den Link und Infos finden Sie unten. Wir kommen am Mittwoch, 1. Dezember, pünktlich um 19 Uhr zusammen. Einwählen können sich Teilnehmer ab 18.45 Uhr.

Wikipedia zählt für den Ortsteil 85 Stolpersteine, davon 18 im Brunnenviertel. Erinnert wird nicht ausschließlich an jüdische in KZs ermordete Mitbürger. Den ersten Ur-Stolperstein verlegte der Künstler Gunter Demnig 1992 zum 50. Jahrestag des Ausschwitz-Erlasses, der die Deportation der in Deutschland lebenden Roma vorsah. Der jüngst im Brunnenviertel in der Swinemünder Straße verlegte Stolperstein erinnert an Paul Grünberg. Er gehört zu einer kleinen und bislang wenig beachteten Gruppe von Verfolgten. Die Berufs- oder als Gewohnheitsverbrecher bezeichnete Gruppe ist erst in den 2010er Jahren von Dagmar Lieske in der Studie „Unbequeme Oper?‟ systematisch am Beispiel KZ Sachsenhausen untersucht worden.

Gabriela El-Ghrajeb wird beim Geschichtscafé davon erzählen, wie sie durch Zufall auf Paul Grünberg als Mitglied ihrer Familie stieß und wie sie in Archiven suchte. Sie berichtet, was trotz aller Bemühungen im Dunkeln bleibt und was sich mit Hilfe von Gedenkstätten und Archiven erfahren lässt.

Können Sie zufällig etwas zu Verwandten von Paul Albert Grünberg sagen? Zu Frau und Kindern? Gabriela El-Ghrajeb freut sich über Hinweise, die ihr bei ihren weiteren Erkundungen helfen.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Zoom-Meeting mit Gabriela El-Ghrajeb am Mittwoch, 1. Dezember, 19 Uhr.

Link: https://us06web.zoom.us/j/89423664998?pwd=L1AxZ25ZWlFmWVFaYUdZdHhBZEt1Zz09

Meeting-ID: 894 2366 4998

Kenncode: 235761

Veranstalter Brunnenviertel e.V. (Vielen Dank für die Übernahme der Zoomkosten!)
Teilnahme ist kostenlos.

Zoom ist eine bekannte Webseite, über die Videokonferenzen abgehalten werden können. Auf der Seite https://support.zoom.us/hc/de/articles/201362193-Teilnahme-an-einem-Meeting wird mit vielen Bildern und Filmchen erklärt, wie man sich einwählt, um teilnehmen zu können. Wir haben uns für Zoom entschieden, weil der Dienst weit verbreitet ist und damit die Chance, dass viele Leute das Programm kennen, hoch ist.

Wohnungsnot vor 100 Jahren

Lichtbildvortrag „Meyers Hof & Schrippenkirche“

Wir haben bereits viele Anmeldungen. Wir führen eine Warteliste. Falls Teilnehmer kurzfristig abspringen, können wir noch Zusagen machen.

Sonnabend, 6. November 2021

18:00 in der Waschküche Brunnenviertel, Feldstraße 10, 13355 Berlin

Wegen der Corona-Pandemie

  • ist die Anzahl der Teilnehmer/innen begrenzt.
  • ist eine Anmeldung unter annoerzaehlt@brunnenviertel.de erforderlich.
  • gilt die 3G-Regel: Getestet, Geimpft, Genesen. Bitte bringen Sie entsprechende Nachweise mit!
  • besteht Maskenpflicht.

Vortrag

Im Zuge der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts zog es viele Menschen vom Land nach Berlin. Sie waren in düstere, enge Mietskasernen wie dem Meyers Hof im Brunnenviertel gepfercht.

Doch bereits um die Jahrhundertwende errichtete der Vaterländische Bauverein in der Hussitenstraße eine erste Siedlung des Reformwohnungsbaus.

Zwangsläufig wurden Zuwanderer von außerhalb Berlins, aber auch Berliner Arbeitslose durch den Rausschmiss aus ihren Wohnungen obdachlos. Obdachlosigkeit war damals noch ein Straftatbestand!

Hier half die „Schrippenkirche“ in der Ackerstraße den Betroffenen auf sehr fortschrittliche Weise weiter. Wir stellen die bewundernswerte Pionierarbeit dieser Einrichtung mit historischen Fotos vor.

Der Eintritt ist frei.

Durch das historische Brunnenviertel begleitet Diana Schaal, bekannt von Schöne Kiezmomente.

Auf den zweiten Blick

Geschichtscafé dreizehn
Flyer zur Führung „Wegweisende Architektur im Kiez“. Grafik: Sulamith Sallmann

Herzliche Einladung zum dreizehnten Geschichtscafé. Dieses Mal gibt es eine Führung am 30. Oktober. Start ist um 11 Uhr. Treffpunkt ist das südliche Ende der Swinemünder Straße in Höhe Bernauer Straße.

Christian Kloss von urbanophil zeigt wegweisende Architektur im Kiez. Manch einer geht vielleicht achtlos durchs Brunnenviertel, weil die Fassaden der Kaiserzeit fehlen. Die sogenannten Altbauten wie in Alt-Mitte findet man im Brunnenviertel nicht. Dafür stehen hier Häuser, die von berühmten Architekten erbaut wurden (neben der Peter-Behrens-Halle auf dem AEG-Gelände). Die Gebäude, auf die Christian Kloss bei der Führung hinweist, sind erste Beispiele für eine Architektur, die sich in späteren Zeiten durchsetzte und weithin als anerkannt gilt.